CDU-Gemeindeverband Kirchlengern

Themenabend ambulante Versorgung im Kreis Herford

Kirchlengern. Wie wird sich die Krankenhauslandschaft im Kreis Herford mit der Beteiligung des Kreises am Bünder Lukas-Krankenhaus verändern? Wie kann eine wohnortnahe medizinische Grundversorgung auch zukünftig sichergestellt werden? Mit dieser Fragestellung hat sich der CDU- Gemeindeverband Kirchlengern beschäftigt. Im Landgasthaus Klosterheide in Kirchlengern wurde dazu ein Themenabend veranstaltet. Als Referent konnte Dr. Heinz- Georg Beneke gewonnen werden. Er ist Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Lukas-Krankenhauses und niedergelassener Facharzt für Urologie in Bünde.
Manfred Wauschkuhn, Heinz-Georg Beneke, Michael Schöbeck, Michael Erdbrügger
Dr. Beneke führte aus, dass es für kleinere Krankenhäuser künftig immer schwerer wird, sich gegenüber größeren Kliniken insbesondere Universitätskliniken zu behaupten. Man geht davon aus, dass die Qualität einer ärztlichen Leistung z.B. einer Operation mit der Häufigkeit der Eingriffe steigt. Und werden gewisse Mindestmengen an bestimmten Behandlungen nicht mehr erreicht, wird ein Qualitätsmangel unterstellt und die Vergütung der Leistung gekürzt. Es ist deshalb für die kleineren Kliniken vor Ort, wichtig zum einen durch Kooperationen mit anderen Einrichtungen Kosten zu sparen und ggf. Synergieeffekte zu erzielen. Ziel ist es, die Patienten je nach Krankheit einer der beiden Kliniken zuzuweisen, um sie so vor Ort, also im Kreis Herford zu halten.

Michael Schönbeck, CDU-Fraktionsvorsitzender im Herforder Kreistag, der als Gast an der Veranstaltung teilnahm, betonte, dass im Kreistag die einhellige Meinung bestand, dass man für die Sicherstellung der klinischen Grundversorgung im Kreis Herford beide Standorte in Herford und in Bünde benötigt. Die Entscheidung des Kreises sich mit ca. 25 % am Lukas-Krankenhaus in Bünde zu beteiligt, fiel übrigens auf beiden Seiten einstimmig.

Michael Erdbrügger, stellvertretender Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes Kirchlengern und Initiator der Veranstaltung, erläuterte als Sprecher der Selbsthilfegruppe (SHG) für Herz-Kreislauf-Erkrankte in OWL die gute Zusammenarbeit des Lukas-

 

Krankenhauses mit den zahlreichen SHG, was zu einem sehr guten Informationsaustausch zwischen den Ärzten und den Patienten sowie deren Angehörigen beiträgt.

Zu den Ambulanzen in den Kliniken bemängelte Dr. Beneke das Verhalten einiger Patienten. „Es gibt leider immer mehr Patienten, die diese Einrichtungen unbegründet blockieren und überlasten. Es muss nicht sein, dass sich ein Patient nach 4 Tagen Bauschmerzen in die Notfall-Ambulanz setzt und den akuten Fällen längere Wartezeiten aufbürdet. Für diese Fälle wären die Praxen der niedergelassenen Ärzte angebracht und außerhalb deren Sprechstunden steht ja noch die gut eingeführte hausärztliche Notfallpraxis des Ärztenetzwerks „Medizin und Mehr“ (MuM) zu Verfügung.“

In der anschließenden Diskussion wurden noch einige Aspekte der zukünftigen medizinischen Versorgung angesprochen. Die Dichte der niedergelassenen Ärzte wird künftig wohl abnehmen. Stattdessen wird die Zahl der Gemeinschaftspraxen zunehmen, um Synergieeffekte in der Geräteauslastung und der Verwaltungsarbeit zu nutzen. Das Thema Telemedizin und die ärztliche Entlastung durch zusätzliche Qualifizierung von erfahrenen medizinischen Fachangestellten sind dabei nur zwei Gesichtspunkte.

Der Gemeindeverbandsvorsitzende Manfred Wauschkuhn betonte in seiner Zusammenfassung, die guten mittelfristigen Zukunftsaussichten für das Lukas-Krankenhaus. Er bedankte sich abschließend beim Referenten und den sehr interessierten Besuchern.